Auszug aus dem Wochenblatt Nordheide Bianca Marquardt

bim. Tostedt. Noch ist der Sockel vor der Tostedter Friedhofskapelle verwaist. Doch schon bald – voraussichtlich Ende April – könnte der Friedhofsengel aus seinem Winterquartier in der Restauratorenwerkstatt in Brandenburg zurückkehren. Zahlreiche Tostedter haben mit ihrer Spende dazu beigetragen, dass die Johannes-Kirchengemeinde die zunächst mit 10.500 Euro veranschlagte Restaurierung finanzieren kann, darunter auch die Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung und das DRK Tostedt. Jetzt übergaben Peter Hansen und Till von Rennenkampff von der Töster Bürgerstiftung 200 Euro an Rüdiger Brummer vom Friedhofsausschuss.
Für sie ist eine Beteiligung selbstverständlich. Schließlich entspreche das einem der Stiftungszwecke – der Heimat- und Kulturförderung, so Peter Hansen.
Wie berichtet, befindet sich das Wahrzeichen des Tostedter Friedhofs bereits seit vergangenem August in der Werkstatt des Berliner Diplom-Restaurators Jan Hamann. Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Skulptur wies Risse auf, Teile der Finger und des Palmzweigs waren abgebrochen. Auch musste sie dringend vor weiteren witterungsbedingten Schäden geschützt werden.
Ein Geheimnis der alten Terrakotta-Figur konnte während der Restaurierung gelüftet werden: der Name ihrer Schöpfer. Der Engel stammt tatsächlich aus der Tonwarenfabrik March in Charlottenburg, wie Jan Hamann bereits bei dessen Abbau vermutet hatte.
Aufgetreten ist aber auch ein Problem: Der Restaurator habe Mörtel auf der Skulptur mit einem Mikromeißel aufwendig beseitigen müssen, wodurch die Restauration teurer werde als veranschlagt, so Rüdiger Brummer.
Mit der Spende der Töster Bürgerstiftung hatte die Kirchengemeinde bereits 8.700 Euro gesammelt. Mit 1.000 Euro beteiligt sich die Gemeinde Tostedt an der Restaurierung. 500 Euro steuert die Gemeinde Dohren, jeweils 200 Euro die Gemeinden Wistedt und Otter bei. Zudem hat der Rat der Samtgemeinde Tostedt einer Ausfallbürgschaft bis 4.000 Euro zugestimmt, sodass die Finanzierung gesichert sein dürfte.
Damit der frisch restaurierte Friedhofsengel künftig nicht durch Sturmschäden erneut beschädigt wird, wurden vier große Fichten in seinem unmittelbaren Umfeld beseitigt. „Dort sollen im Frühjahr kegelförmige Solitärbäume gepflanzt werden“, so Brummer.